Grundsätze
Der TuS „Jahn“ Hollenstedt-Wenzendorf von 1909 e. V. (TuS „Jahn“) verurteilt aufs Schärfste jede Form von Gewalt und Missbrauch in unserer Gesellschaft, insbesondere aber jede sexualisierte Gewalt und jeden Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Deshalb setzen wir uns ein für:
- die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen
- konkrete präventive Maßnahmen
- die Entfaltung einer Kultur des Hinsehens und der Hinwendung zu den Opfern
- das Erkennen, die Wahrnehmung und die Aufklärung jedes einzelnen Falles
Der organisierte Sport bietet vielfältige Orte der Begegnung und gemeinsame Aktivitäten in homogenen ebenso wie in generationenübergreifenden Altersgruppen. Emotionalität und Körperlichkeit von Spiel, Sport und Bewegung haben gerade für Kinder und Jugendliche eine hohe Bedeutung und Attraktivität. Die Kehrseite dieser Medaille ist, dass der Sport dadurch auch für potenzielle Täter/-innen interessant ist. Gleichzeitig bietet der Sport jedoch auch die Chance, als “Aufmerksamkeitssystem“ Missbrauchsfälle, die im Sport oder außerhalb des Sports geschehen, wahrzunehmen und Hilfe anzubieten.
Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, präventiv gegen sexualisierte Gewalt und Missbrauch gerade auch an Kindern und Jugendlichen vorzugehen, sie zu erkennen und zu ahnden. Dies erfordert vernetztes Arbeiten und Zusammenwirken aller relevanten Behörden, Institutionen und Organisationen – einschließlich des Sports und seiner Verbände und Vereine.
Unser Verein soll ein sicherer Platz für alle Mitglieder, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, sein.
Maßnahmen
- Wir wollen einen Verhaltenscodex etablieren, der auf bereits innerhalb des Vereins gelebten Strukturen aufsetzt und öffentlich bekannt gemacht und gelebt wird.
- Wir wollen, dass alle Vereinsmitglieder und Übungsleiter/-innen sich mit diesem Verhaltenscodex identifizieren und sich freiwillig verpflichten diesen auch zu leben.
- Wir wollen einen kontinuierlichen Austausch mit den zuständigen Organisationen Kreissportbund und Kinderschutzbund etablieren.
- Jeder Fall von Missbrauch ist einer zu viel. Wir werden dazu beitragen, dass jeder Fall einer Klärung zugeführt wird.
Für die Umsetzung der Maßnahmen gelten folgende Eckpunkte:
- Kinder und Jugendliche werden durch Bewegung, Spiel und Sport gezielt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt. Der TuS „Jahn“ steht dafür ein, dass Kinder „stark“ gemacht werden, um u. a. auch selbstbewusst Grenzen zu setzen, sich wehren zu können und ermutigt werden, sich gegenüber Vertrauenspersonen zu offenbaren.
- Fälle von Missbrauch im Sport müssen aufgedeckt werden – und zwar mit disziplinarischen Konsequenzen und einer strafrechtlichen Verfolgung der Täter bei größtmöglichem Schutz für die Opfer. Dafür ist die frühzeitige Einbindung von kompetenten Beratungseinrichtungen unerlässlich.
- Der verantwortungsbewusste Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist bereits fester Bestandteil unserer Vereinskultur. Mit den Übungsleiter/-innen und Trainer/-innen wird das Thema „Prävention von sexueller Gewalt“ mit Hilfe anerkannter Experten des Kinderschutzbundes bearbeitet. Hier wollen wir die Qualifikation erhöhen und Handlungskriterien definieren. Die Übungsleiter/-innen erkennen mit ihrer Unterschrift den Verhaltenscodex des TuS „Jahn“ an.
- Wir wollen zuständige Vertrauenspersonen benennen, die die erarbeiteten Standards weiterentwickeln und als zentraler Ansprechpartner im gegenseitigen Vertrauen fungieren. Hier soll eine aktive Hilfestellung durch ggf. Einschaltung zuständiger Stellen geleistet werden.
Für Missbrauch ist in unserer Gesellschaft, und insbesondere im TuS „Jahn“, kein Platz. Es handelt sich nicht um ein Kavaliersdelikt und wir werden nicht wegsehen.